Dienstag, 29. Juli 2014

The American way of life Teil 1

In Amerika ist vieles genauso wie in Deutschland, doch in einigen wirklich grandiosen Dingen ist es ganz anders.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich nicht nur durch die "rosarote" Brille schaue. Es gibt in diesem unfassbar großen Land auch viele negative Seiten z.B. Viele Obdachlose, dieses ist mir besonders in California aufgefallen. Es gibt viele Menschen die in Trailern (Wohnwagen) leben oder auch Menschen, die keine medizinische Absicherung oder Grundversorgung haben. Wir haben hier sehr viel mit unserem "Gastvater" Ed, der vor über 50 Jahren aus den Niederlanden ausgewandert ist, diskutiert.

Aber auch in Deutschland gibt es im Vergleich und aus der Distanz betrachtet viele positive und negative Dinge und ein "Sozialstaat" bedeutet meiner Meinung nach, nicht immer Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Menschen.

Wer mich etwas besser kennt, weiß allerdings auch, dass ich immer zuerst versuche die Dinge und die Welt positiv zu sehen und daher möchte ich hier auch erst einmal nur von den tollen Dingen berichten, auch wenn es durchaus einige negative gibt. Ebenso lässt sich auch über die Politik auf beiden Seiten streiten. Meine Haltung ist es jedoch, das positive besonders Wert zu schätzen und dankbar dafür zu sein.

Eine Sache ist mir sehr früh aufgefallen und daher ist es für mich besonders erwähnenswert: ich empfinde, dass ältere Menschen in den USA sehr viel sportlicher und agiler sind, als es die Mehrheit in Deutschland der Fall ist. Meine Eltern die mit über 70 Jahren noch mit dem Fahrrad durch die Welt fahren und ganze Häuser im Alleingang streichen nehme ich da mal raus. Das beste Beispiel dafür waren unsere Gasteltern in San Jose. Ed Ende der Siebzigern geht sehr konsequent mehrmals in der
Woche ins Fitnessstudio. Aber auch in den Parks kann man morgens schon viele ältere Menschen
beim Walken oder Spazieren gehen beobachten. Es gibt besonders in den wärmeren Regionen sehr viele Anlagen für 55+. Dieses können Communities mit Häusern sein, Appartment Anlagen oder auch Trailer Parks, die besonders für die Bedürfnisse von Senioren ausgestattet sind. Diese sind keinesfalls mit Wohnanlagen für betreuten Wohnen in Deutschland zu vergleichen sondern ähneln ehr Hotelanlagen.
In den Supermärkten insbesondere bei Publix (ich liebe diesen Laden) haben Senioren elektrische Autos und die Einkäufe werden den Kunden direkt ins Auto getragen. Auch der Familien Zusammenhalt und die Integration von älteren oft gebrechlichen Menschen empfanden wir als sehr bemerkenswert. Wir haben auf unserer Reise viele Familien gesehen, wo Oma oder Opa z.T. im Rollstuhl mitten drin stand und überall dabei war.
Ich empfinde es so, als ob älter werden bzw. alt sein hier auch sehr schön sein kann und es viele Annehmlichkeiten dafür gibt um das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Was mir weiterhin besonders aufgefallen ist, ist die Offenheit und Gastfreundlichkeit derAmerikaner.

Während unserer Reise wurden wir so oft von Amerikanern angesprochen und wir kamen sofort mit den Menschen ins Gespräch. Sie waren immer sehr interessiert und vor allem immer sehr hilfsbereit, ebenso freizügig mit tollen Tips und Ratschlägen (denn hiervon können Auswanderer nie genug bekommen). Wir wurden bei einem Feuerwehrmann aus L.A. auf ein Bier in seinen Wohnwagen eingeladen, wurden in Portland von einem pensionierten Siemens Manager in sein Wohnmobil zum Wein eingeladen und es gab noch eine Reihe sehr vieler netter Gespräche. Nicht zuletzt ist die unglaubliche Gastfreundschaft von Arlene und Ed immer wieder zu erwähnen.

Viele Dinge empfind ich hier als sehr unkompliziert. z.B. gibt es hier bei fast allen Restaurants, Apotheken, Post und Banken einen Drive thru Schalter - ganz ehrlich, warum auch jedes Mal
aussteigen nur um einen Brief einzuwerfen?

Toll finde ich auch, dass man um Mitternacht beim Walmart noch einkaufen gehen kann und auch
Sonntags keiner verhungert.

Auch Schnäppchen Sucher werden Amerika lieben - so haben wir gestern Großeinkauf für Cornflacks gemacht, es gab eine Aktion: Buy 1 get 1 free.

Dienstleistung und Freundlichkeit wird schon wirklich groß geschrieben!
So haben Autohäuser auch am Sonntag auf - ja geradezu Rush Hour. Macht ja auch Sinn, denn wann haben die meisten Leute Zeit - am Wochenende. Aus meiner eigenen Zeit als Reisebüro Inhaberin, war es schon ein Drama, wenn ein Mitarbeiter zwei Samstage hintereinander bis 13 Uhr arbeiten musste :-(!

Aber auch Geduld scheint eine amerikanische Tugend zu sein. Das Autofahren ist grandios hier. In
Amerika darf man an einer Ampel auch wenn diese Rot zeigt rechts abbiegen. Natürlich hatte ich das mal wieder vergessen, in Deutschland hätte mich unweigerlich ein Hupkonzert binnen Sekunden daran erinnert. Doch der Amerikaner bleibt da ganz geduldig und wartet brav. Ebenso ist dieses
Phänomen bei Behörden oder in der Warteschlange im Supermarkt zu beobachten. Wo mir im Lidl schon mein Hintermann den Einkaufswagen in die Hacken geschoben hätte, ist hier nicht die Spur von Hektik zu erkennen. Im Ernst ich weiß gar nicht wofür die Amerikaner eine Hupe in ihren Autos brauchen. (großen Städten wie z.B in New York sind da sicherlich Ausnahmen)

Wir haben uns ja bereits einige Häuser in den USA angesehen und was ich wirklich fantastisch finde, ist, dass es in der Regel immer mind. zwei volle Badezimmer gibt, oft sogar für jedes Schlafzimmer ein eigenes. Die Häuser sind immer mit einer Küche inkl. Herd, Spülmaschine und Kühlschrank ausgestattet. Und ein Traum für jede Frau, es gibt immer ausreichend integrierte Schränke. Da ist der Wehmut über mein verkauften 3m eigenen PAX Schrank gleich dahin!
Also umziehen bzw. einziehen ist hier recht easy und auch finanziell überschaubar. In der Regel zieht
 der Amerikaner zwischen 3-5 Jahre um. Da passen wir ja ganz gut in dieses Land - unser Durchschnitt liegt derzeit bei 2 Jahren - also hier nix besonderes. Bei Mietobjekten wird hier ohnehin meist nur ein Jahresvertrag abgeschlossen, welcher dann entsprechend verlängert wird. Allerdings ist
es ratsamer etwas zu kaufen und dieses zu finanzieren. Geradezu in Florida bietet sich dieses an, da die Immobilienpreise sehr günstig sind und nach der Finanzkrise jetzt wieder ansteigen.

Ein bisschen merkwürdig und ehr komisch für uns Deutsche ist das Thema Credit History.
Ganz durchgestiegen bin ich da noch nicht so ganz, jedenfalls um es einfach zu erklären: je mehr Verbindlichkeiten Du hast z.B. Autokredit, Hauskredit, Kreditkarten usw. und Du diese ordnungsgemäss bedienst um so mehr Kreditvolumen kannst Du bekommen. Ich hoffe das war jetzt richtig erklärt! Also kein Eintrag, was bei unserer Schufa super wäre, ist hier ganz schlecht.

Sollte jemand die Dinge anders sehen oder erlebt haben - freue ich mich über Feedback.

Natürlich werde ich bald auch wieder berichten was es bei uns so Neues gibt bzw. was in den vergangenen Tage so passiert ist.

Liebe Grüsse
Monique & Co.


































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